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| Pro VTT

Widerstand gegen das Mountainbike-Routenprojekt in Fully

⚖️Fully: ProVTT lehnt das Mountainbike-Routenprojekt wegen mangelnder Qualität und Strategie ab ⚖️

Im Mai 2024 reichte der Verein ProVTT Wallis eine formelle Einsprache gegen das Mountainbike-Routenprojekt in der Gemeinde Fully ein. Nach eingehender Analyse stellt ProVTT fest, dass die vorgeschlagene Route weder den Qualitätsanforderungen des Bundesradwegegesetzes noch den Erwartungen erfahrener Benutzer entspricht. Der Verband weist auf erhebliche technische Mängel, aber auch auf fragwürdige strategische Entscheidungen hin, die die Attraktivität der Region nachhaltig gefährden könnten.

❌ Erhebliche technische Lücken im Projekt

Während gewisse Streckenabschnitte – insbesondere der obere Abschnitt zwischen dem Portail de Fully und Sorniot – die Kriterien hinsichtlich Attraktivität und landschaftlicher Integration erfüllen, weist der Abschnitt am Fully-Hang offensichtliche Mängel auf:

  • Unzureichende Homogenität: Das Projekt nutzt übermäßig Forstwege, obwohl es qualitativ hochwertigere Wege mit wenig Fußgängerverkehr gibt, die besser zum Mountainbiken geeignet sind.
  • Unterbrochene Kontinuität: Zwischen Chiboz und Planuit basiert die Verbindung auf sehr schwierigen Abschnitten, die für die Zielgruppe ungeeignet sind. Es gibt jedoch zwei flüssigere Alternativen.
  • Nicht sehr relevante Route: Die Routenauswahl umfasst steile Anstiege und belastende Umwege, insbesondere auf der Verbindung Chiboz-Planuit und dem Chemin Supérieur des Larzettes, wo beim Tragen ein Höhenunterschied von 200 Metern erforderlich ist.
  • Fehlende Variantenanalyse: ProVTT bedauert, dass das Projekt den Verzicht auf attraktivere und technisch besser geeignete Alternativwege nicht rechtfertigt.

Diese Entscheidungen widersprechen dem Ziel der Bundesgesetzgebung, die Nutzung „homogener und attraktiver“ Routen zu fördern (Bundesgesetz über die Radwege, Art. 4).

📌 Die Kriterien für eine gute Mountainbike-Route laut Bundesgesetz

  • Homogenität der Schwierigkeitsgrade
  • Attraktivität der Route (Landschaft, Natur)
  • Kontinuität ohne bestrafende Unterbrechungen
  • Sicherheit und geregeltes Miteinander mit anderen Nutzern (Quelle: Bundesgesetz über Radwege)

🚫 Ungerechtfertigte Verbote in symbolträchtigen Gebieten

Das Projekt erwähnt auch Verbote für den Zugang von Mountainbikes in strategischen Bereichen wie dem Fully-Tor, das ausschließlich Mountainbikern vorbehalten ist. Diese Maßnahmen sind aus Sicht von ProVTT weder gerechtfertigt noch vertretbar.

„Studien zeigen, dass die Auswirkungen des Mountainbikens mit denen des Wanderns vergleichbar sind“ – ProVTT

  • Gemäss Taylor und Knight (2003) sowie den Berichten des Bundesamts für Umwelt (2020) ist die von Mountainbikes ausgehende Belästigung nicht grösser als jene von Fussgängern.
  • Diese Verbote bergen die Gefahr, den Druck auf bestehende Strecken zu erhöhen und Nutzungskonflikte zu verschärfen.

ProVTT warnt: Solche schlecht kalibrierten Maßnahmen benachteiligen lokale Benutzer und Besucher, ohne dass ein Nutzen für die Umwelt nachgewiesen werden kann.

✅ Eine Opposition mit konkreten Vorschlägen

ProVTT weigert sich, sich auf eine rein kritische Haltung zu beschränken und legt konkrete Empfehlungen zur Behebung der Mängel des Projekts vor:

  • Entwicklung zugänglicher und attraktiver Routen, die darauf abzielen, das lokale Erbe zu fördern und die Praxis möglichst vielen Menschen, einschließlich jungen Menschen, zugänglich zu machen.
  • Gezielte Überprüfung der Verbotsrichtlinien, wobei systematische Schließungen durch differenziertere organisatorische Lösungen ersetzt werden.